
Wenn ein Mensch mediativ handelt, ist dieser NICHT an die typischen Vorgehensweisen von dem strukturierten Mediations-Verfahren (Konfliktmanagement) gebunden. Denn normalerweise ist ein Mediator immer neutral und wertfrei wie nur möglich. Er fungiert nur als Schiedsrichter von zwei oder mehreren Parteien. Doch beim mediativen Handeln ist er manchmal selbst ein Teil des Verfahrens. Es wird situationsbedingt gehandelt. Der mediativ Handelnde ist mit eigenen Interessen, Anliegen, Wünschen, Bedürfnissen/Gefühlen beteiligt. Der mediativ Handelnde handelt konfliktpräventiv, fall- oder problemspezifisch.
Das ist die eins der Tools die ICH bei meiner Ausbildung zur Mediatorin gelernt habe. Wenn Menschen präventiv Handeln würden, würde es immer weniger Konflikte oder ausartende Meinungsverschiedenheiten geben. Von einer lieben Freundin habe ich eines Tages so eine schöne Bezeichnung bekommen, dass ich den Titel Mediatorin der „ Harmonisiererin “ vorzog, da ich sehr selten eine typische Mediation mache. Ich liebe es präventiv/mediativ zu Handeln und nicht erst gebraucht zu werden, wenn der Konflikt schon fast aussichtslose Tendenzen vorweist.
Präventiv heisst vorbeugen. Ich versuche im Vorfeld alles mögliche zu planen, dass es zum Erfolg kommt. Damit meine ich Gespräche, Begegnungen mit Menschen. In einer Beziehung, ob partnerschaftlich oder geschäftlicher Natur, versuche ich so ehrlich und aufrichtig zu sein, wie ich selbst gern behandelt werden möchte. Und da ich mit besten Wissen und Gewissen HANDLE, benötige ich im Nachhinein KEINE (oder viel weniger) Entschuldigungen.
Was benötigen zwei oder mehr Menschen um mediativ Handeln zu können: Distanz von – zur eigenen Erfahrungen, zuhören können, hinterfragen (Reframing), Geduld, Intuition, Interesse, Empathie, Optimismus, Mut zur Langsamkeit, Klarheit in der Kommunikation, Lösungs- und Zielorientiert, Freiwilligkeit, Eigenverantwortung, Offenheit, Toleranz, respektvoller Umgang, Ehrlichkeit, Verständnis, Anerkennung, Vertrauen, Perspektivenwechsel, reflektieren, miteinander kooperieren,…
NoGo`s bei solchen Gesprächen sind, wenn sie wirklich etwas lösen und bezwecken sollen: Bewertungen, Forderungen, negative Formulierungen, Schuldzuweisungen,…
Gute Gespräche sind planbar – schlechte auch!
Manchmal hilft es auch, wenn ich mein Gegenüber FRAGE, ob er oder sie, MEINE Information überhaupt wissen will. Ob er oder sie es hören will. Denn wenn ich einfach darauf los quatsche, ist es manchmal zu spät UND ich nehme meinem Gegenüber auch die Wahlmöglichkeit SELBST entscheiden zu können. Denn ist eine Info mal draussen, eine Tat begangen, kann man diese NICHT mehr rückgängig machen. Viele Menschen belasten einige Aussagen, sie sind nach einer INFO nicht mehr die Gleichen, als vorher. Dann darf man sich mit der Reaktion befassen die durch die Aktion ausgelöst worden ist.
Und teilweise kostet dies noch mehr Kraft und Energie, deshalb finde ich es erstrebenswert wenn WIR MENSCHEN es gleich im Vorfeld zu verhindern, versuchen. Jeder Streit, jeder Konflikt, jede Meinungsverschiedenheit kostet MICH einen Teil meiner Lebenszeit. Es wird ZEIT von meinem Lebenskonto abgebucht, die ich viel sinnvoller oder schöner umsetzen hätte können. Deshalb bin ICH ein Mensch der sehr gern präventiv handelt.
Also BITTE gib ACHT was Du von Dir gibst und wie DU handelst.
In diesem Sinne, wünsche ich Dir eine fantastisches Wochenende, in LIEBE, Deine Sam! .