
In so vielen ist Struktur vorhanden.
Ein Architekt benötigt Struktur, um sein Bauvorhaben umsetzen zu können. Der Kellner, die Kassiererin im Laden, der Mechaniker… alle arbeiten sie nach bestimmten Strukturen.
Wenn ich mit meinen Klienten spreche, folge ich bei den Gesprächen zwar als aller erstes meinem inneren Impuls und trotzdem verwende ich sehr oft die gleiche Struktur. Jedes Bild hat eine Struktur, einen einzigartigen Aufbau. Struktur finden wir auch in unserem Körper. Denn würden unsere Zellen nicht miteinander agieren, wären wir buchstäblich am Ende.
Jedes Spiel hat seine eigene Struktur, oder anders formuliert, seine eigenen Spielregeln. Bei Schach geht es dann auch noch ums differenzieren, analytisches Denken (was wäre wenn) um richtig agieren zu können.
Diese Woche habe ich in meinen Short Cuts sehr viel über Struktur, Strategie, glücklich sein und übers Verlieren, nachgefragt, mich geäussert.
Viele im Management können nicht anders, als mit Struktur zu arbeiten. Einige haben da auch eine eigene Strategie um die Strukturierung überhaupt durchführen zu können.
Doch nun von vorn: Ich war sehr viele Jahre ein Listen Junkie und wenn ich diese Listen NICHT erreichen, abarbeiten konnte, war ich sauer. Es gab auch Phasen, wo ich dabei sehr tief gefallen bin. Listen sollen unterstützen und einen nicht aus der Bahn werfen. Also Achtung!!
In meiner Kindheit durfte ich bei dem Familienspiel „Mensch ärgere dich nicht“, nicht gewinnen. Mein Stiefvater konnte so schlecht verlieren, dass ich verlieren sollte/musste. Und später als meine Schwester grösser war, das selbe in grün. Jetzt wo ich so darüber nachdenke, bemerke ich gerade, dass man mir schon im Kindesalter beigebracht hatte, dass ich nicht gewinnen darf. Es auch nicht kann, da andere immer gewinnen müssen… hmmm… das ist gerade echt Spuky.
Wenn ich etwas plane, organisiere, dann benötigt es, ganz klar eine gewisse Struktur. Eine bestimmte Strategie um die Party zu einem Erfolg zu manövrieren. Doch ich liebe es, wenn etwas unvorhersehbares geschieht und ich dann intuitiv agieren kann. Ich war viele Jahre in der Gastronomie tätig und am Ende als es dann vorbei war, sagte ich sehr oft… „Phoa wie geil, dass das trotz aller Komplikationen, so toll geklappt hat“. Welche Komplikationen denn, fragten meinen Chef`s sehr oft, nach. Es war doch alles super geplant. Doch sie hatten die kleinen und großen Probleme, die sich hinter der Bühne abgespielt haben, meisten bis gar nie mitbekommen.
Was ich persönlich überhaupt nicht leiden kann sind die aufgesetzte Strukturen. Die was man machen muss, weil der Chef, das System oder das Elternhaus es so haben will. Obwohl es mir total unnormal, falsch, manchmal widerspenstig vorkam, musste ich vieles machen, es tun. Als Kind, Teenager definitiv – leider. Als junger Erwachsener ist man oft noch hypnotisiert von dieser Gehirnwäsche, des Kind seins. Die meisten kommen erst Jahre später dahinter und können dann die ein oder andere Struktur die einem beigebracht wurde, hinter sich lassen.
Ich LIEBE es zu improvisieren & ich LIEBE es zu Handeln.
Ich liebe es in Ausnahmesituationen einfach TUN zu können. In solchen Ausnahmesituationen funktioniere ich sowas von gelassen und ruhig, dass ich mich manchmal im Nachgang Frage, „was war denn dass nun wieder“ und lache dabei. In solchen Sonderfällen brauche ich keine Anweisungen, nein… in solchen Fällen bin oft ich, die Anweisungsquelle.
Eine gewisse Tagesstruktur ist für viele Menschen lebensnotwendig. Am meisten für Jene, die sich mit Depressionen auskennen. Wenn solche Menschen zu lange gar keine Struktur haben, könnte das für sie sehr gefährlich werden und sie könnten auch noch schneller in alte dunkle Löcher fallen. Und das sage ich nicht nur so, NEIN, das sage ich, weil ich mich damit auskenne.
Mein größtes Loch ist das, wenn ich zu wenig gebraucht werde, oder wenn ich in den anderen Augen in kürzester Zeit, zu viel falsch mache. Das kenne ich aus meiner Kindheit. Und damit ich da nicht wieder versehentlich reintappe, ist es hierbei wichtig, ein wenig Struktur einzubauen. Spazieren gehen, tolle Gespräche führen, in meinem Fall „Schreiben“, sind da sehr hilfreich. Doch um überhaupt zu erkennen, habe ich etwas länger gebraucht. Meistens erkannte ich es erst, weil ich diese Umgebung, diese Wände schon kannte… „ohhh… sind wir wieder soweit“. Doch, dass ich ausrutsche, reinrutsche, runter fiel… habe ich sehr oft übersehen. Eben erst dann, wenn ich die Umgebung erkannte. (Grins)
Sobald ich es bemerkte, dass ich wieder in die Falle getreten bin, durfte ich schauen, da wieder rauskommen. Umso öfter ich es spiele, desto leichter komme ich auch wieder raus. Ein sehr blöder Satz, doch er trifft es leider „Übung macht den Meister“. In diesem Spiel ein Meister zu werden, einer zu sein, war nie meine Intension und doch wurde ich es.
Wie Du siehst habe ich mit dem Wort „Struktur, strukturieren“, sehr viele Themen. Doch nun wünsche ich Dir ein wundervolles Wochenende. Alles alles LIEBE, Deine Sam.